Linsenpflanzerl

Linsen gehören wie die Bohnen zu den Hülsenfrüchten und dadurch zu den Leguminosen. Leguminosen können mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Luftstickstoff binden. Es ist schon der Wahnsinn was sich die Natur immer so einfallen lässt. Viele Jahre wurden in Deutschland keine Linsen mehr angebaut, doch inzwischen gibt es sie wieder wie z.B. die Alblinse. (25.5.21)
Zutaten: (~ 25 Stück)
1 große Tasse Rote Linsen (250g)
3 große Tassen Wasser
je 1-2 Zweige Rosmarin und Thymian
1 kleine Zwiebel
160g Hartkäse
80g zarte Haferflocken
2 Eier
Salz, Pfeffer
Öl zum Rausbraten
Zubereitung:
Rote Linsen mit Wasser leicht köcheln lassen ~ 6-8 Minuten. 1 Teil Linsen mit mindestens 3 Teile Wasser zubereiten. Kochzeit variiert nach Linsensorte siehe Packungsaufschrift! Wenn nötig etwas Wasser nachgießen. Kochwasser nicht salzen. Nach dem Kochen Linsen in einem feinen Sieb zum Abtropfen und Abkühlen auf die Seite stellen.
Kräuter waschen, Stiele entfernen und sehr klein schneiden. Zwiebel schälen und klein würfeln. Käse raspeln oder klein würfeln.
Die gegarten Linsen mit den Kräutern, den Zwiebel- und Käsewürfeln, Haferflocken, Eier und Gewürzen zu einem Teig vermengen. Teig ~ 30 Minuten ruhen lassen.
Falls der Teig nach der Ruhezeit noch sehr weich ist noch ein paar Haferflocken unterarbeiten und gut würzig abschmecken.
Mit feuchten Händen aus einem Esslöffel Teig kleine Pflanzerl formen und diese von jeder Seite circa 4-6 Minuten braten.
Tipp:
Ich habe rote Linsen verwendet, das sind geschälte braune Linsen, sie schmecken etwas milder und sind sehr schnell gekocht.
Wunderbar passt ein Joghurt-Schnittlauch-Dip oder Kräuterquark dazu.

         

Wie schon bei dem Linsensalatrezept geschrieben, hier ein paar Infos zu Hülsenfrüchten:
Bestimmte Kohlehydrate aus den Hülsenfrüchten, die Oligosaccharide werden von Darmbakterien verstoffwechselt, was unerwünschte Blähungen verursachen kann.

Tipps um Blähungen zu verringern 🙂

  • Hülsenfrüchte waschen oder einweichen. Ein Teil der Oligosaccharide werden herausgelöst, deshalb das verwendetet Wasser wegschütten. Außerdem werden die Zellwände aufgeweicht und Verdauungsenzyme können besser angreifen.
  • Kochwasser während der Hälfte der Kochzeit austauschen und wieder heißes Wasser zufügen.
  • Bei Hülsenfrüchte aus der Dose die Konservenflüssigkeit abgießen und nicht verwenden.
  • Gekochte Hülsenfrüchte pürieren, Zellwände werden zerstört und Verdauungsenzyme können besser angreifen.
  • Geschälte Hülsenfrüchte verwenden, diese haben einen niedrigeren Gehalt an unlöslichen Ballaststoffen. Durch fehlen der Schale können auch hier wieder die Verdauungsenzyme besser angreifen z.B. sind rote und gelbe Linsen geschält.
  • Würzen reduziert ebenfalls Blähungen, die Gewürze erst am Ende der Garzeit zugeben. Zudem runden Gewürze den Geschmack eines Hülsenfrüchtegerichts erst richtig ab. Gut geeignet sind z.B. Pfeffer, Zwiebel, Knoblauch, Kümmel, Bohnenkraut, Ingwer, Rosmarin.
  • Falls man mehr Hülsenfrüchte essen möchte, sollte die Verdauung erst an Hülsenfrüchte gewöhnt werden. Zuerst geringe Mengen essen, dadurch siedeln sich neue Mikroorganismen im Darm an und die können dann die anfallenden Moleküle abbauen. Dann kann die Essmenge gesteigert werden und die Blähungen nehmen ab.

(Die Tipps und Informationen sind aus dem Kompendium Hülsenfrüchte vom Kompetenzzentrum für Ernährung.)